Σάββατο 13 Οκτωβρίου 2007
Zypern -Systematische Plünderung von Kunstschätzen
Zypern Der Erzbischof von Nicosia, Chrysostomos und der griechische Kultusminister beschuldigen die Türkei der systematischen Plünderung von Kunstschätzen im türkisch besetzten Norden der Insel. Bei einem Treffen erklärten sie , byzantinische Kirchen und andere christliche Monumente würden von türkischer Seite ausgeraubt und bewusst zerstört. Bischof Pavlos von Kyreneia hat am 18. Juni 2001 in einem dringenden Protestbrief an die Botschafter der fuenf staendigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates in Zypern, den UN-Generalsekretaer, die Generalsekretaere des Europarates, der UNESCO und der Interpol sowie an den Praesidenten, den Senat und das Repraesentantenhaus der USA die erneute Zerstoerung einer Kirche im tuerkisch besetzten Nordzypern beklagt. Der 56-jaehrige Bischof, der seit 1994 der Diözese vorsteht, aber wegen der Okkupation seiner Bischofsstadt im Sueden Zypern leben muss, reagierte damit auf einen Bericht der tuerkisch-zypriotischen Zeitung "Avrupa", die juengst gemeldet hatte, dass die Kirche der Gottesmutter von Thermia in Kyreneia zerstört worden sei. Die Zeitung berichtete weiter von den Plaenen zum Bau eines Nachtclubs und eines Restaurants auf einem nahe gelegenen Gelände, wo sich bislang ein orthodoxer Friedhof befindet. Bischof Pavlos spricht in diesem Zusammenhang von einer "systematischen Pluenderung des religioesen und kulturellen Erbes der orthodoxen Kirche in Zypern". Seit der Besetzung 1974 versuchten die Okkupationstruppen, systematisch jede Erinnerung an die christlich-orthodoxe Vergangenheit im Norden der Mittelmeerinsel auszuloeschen: Die Tuerkei, "die unser Land noch immer mit Gewalt besetzt haelt, hat nicht nur unsere Kirchen ihrer Ikonen, Fresken und heiligen Geraete beraubt, sondern sogar viele von ihnen in islamische Moscheen, in Ställe und Latrinen umgewandelt oder auch als Abstellräume missbraucht". Die "systematische Pluenderung unseres religioesen und kulturellen Erbes und die Zerstoerung und Vernichtung jedes christlichen Symbols auf unserer heiligen Insel begann sofort, als Zypern von den tuerkischen Truppen 1974 besetzt worden war. Seitdem werden historische religioese Staetten kontinuierlich ohne Grenzen verwuestet". Bischof Pavlos erinnerte daran, dass demgegenueber die heiligen Staetten des Islam im freien griechischen Südteil Zyperns nicht nur geachtet, sondern teilweise auch aufwendig restauriert wuerden. Der Bischof von Kyreneia forderte daher den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen eindringlich auf, "die Stimme im Protest zu erheben gegen die fortgesetzten Menschenrechtsverletzungen von Seiten der Tuerkei in Zypern" und endlich Druck auf die Regierung in Ankara auszuueben, damit nicht noch groe3erer Schaden angerichtet werde. Auch andere christliche Sakralbauten sind akut bedroht: So hat das "Amt fuer Altertuemer" des international nicht anerkannten Besatzungsstaates der "Tuerkischen Republik Nordzypern (TRNC)" dem Unternehmer Dervis Senmester die Genehmigung erteilt, in dem historischen armenischen Kloster des hl. Magar im Pentadaktylos-Gebirge eine Hotelanlage einzurichten, obwohl dieses Vorhaben bereits im Vorjahr einen Sturm der Entruestung nicht nur unter Exilarmeniern in Europa ausgeloest hatte. Damals war der "Parlamentspraesident" der TRNC, Etru Hasipoglu, von der Parlamentarischen Versammlung des Europarates in Straßburg aufgefordert worden, fuer eine Aufhebung des Beschlusses zu sorgen, was aber offensichtlich nicht geschah. Vielmehr verwies jetzt der Unternehmer Senmester in der tuerkisch-zypriotischen Presse auf die bereits von ihm getaetigten Investitionen. - Bei einer Konferenz der fuer den Erhalt der Kulturgueter zustaendigen europaeischen Ressortchefs in Slowenien Anfang April hatte der zypriotische Innenminister Christodoulou eine Liste von ueber 520 armenisch-apostolischen und orthodoxen Kirchen vorgelegt, deren teilweise unschaetzbare Mosaiken und Fresken entweder entwendet oder zerstoert worden seien. Immerhin sagte daraufhin der tuerkische Vertreter eine Ueberpruefung der Situation zu, was Christodoulou als gro3en Erfolg wertete: "Zum ersten Mal hat ein hoeherer Vertreter der tuerkischen Regierung offiziell seine Bereitschaft erklaert, eine Untersuchung einzuleiten, wenn wir eine Liste mit den gestohlenen Ikonen und Objekten zur Verfuegung stellen".
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